Das Geheimnis der verschwundenen Glocken
In der kleinen Stadt Verden am Allerufer war eines Tages die Aufregung groß. Der berühmte Glockenturm der St.-Andreas-Kirche hatte plötzlich aufgehört zu läuten! Niemand wusste, warum. Die Erwachsenen kratzten sich ratlos am Kopf, und die Kinder der Stadt schüttelten ungläubig den Kopf.
„Das muss ein Fall für uns sein!“, rief Erik, ein pfiffiger Junge mit einer riesigen Lupe, die er immer bei sich trug. Seine beste Freundin Sina, die immer ein Notizbuch in der Tasche hatte, nickte begeistert. Und Max, der Technik-Freak, holte gleich seine selbstgebaute Drohne aus dem Rucksack.
„Okay“, sagte Sina, „wir gründen das Detektivteam Verden-Spürnasen!“
Die drei machten sich sofort auf den Weg zur Kirche. Dort trafen sie den alten Herrn Müller, den Küster. „Kinder, ich hab’ keine Ahnung, was passiert ist! Gestern Abend waren die Glocken noch da. Heute Morgen – futsch! Einfach weg!“
„Das ist ja seltsam“, murmelte Erik und schwenkte seine Lupe. „Wer würde Glocken klauen? Und vor allem: WIE?“
Die erste Spur
Die Kinder entdeckten seltsame Spuren im Gras hinter der Kirche. „Das sieht aus wie riesige Reifenspuren“, meinte Max. „Vielleicht ein Laster?“
„Aber wer kann so unbemerkt einen Laster mitten in der Nacht hierher bringen?“ Sina kritzelte die Beobachtungen in ihr Notizbuch.
Plötzlich piepste Max' Drohne. Er hatte sie in die Luft geschickt, um die Umgebung zu scannen. „Da ist was!“, rief er aufgeregt. „Im Wald hinter dem Domherrenhaus steht etwas Riesiges unter einer Plane!“
Die Verfolgung
Die drei schlichen sich durch die Büsche. Tatsächlich, im Wald stand ein riesiger, alter Laster, und darunter lugten glänzende Glocken hervor! Aber bevor sie näher herankamen, hörten sie eine tiefe Stimme: „He, du Depp, wir müssen die Glocken bald auf das Schiff bringen, bevor uns jemand erwischt!“
„Piraten!“, flüsterte Erik, während er fast vor Aufregung zitterte.
„Quatsch, das sind Schmuggler!“, korrigierte Sina.
„Egal, wir müssen was unternehmen“, beschloss Max. „Los, lenken wir sie ab!“
Der Plan
Die drei Kinder waren ein eingespieltes Team. Erik schleppte große Äste heran und legte sie quer über den Waldweg. Sina schrieb auf einen Zettel: „Hier arbeitet die Polizei – bleiben Sie stehen!“ und hängte ihn an die Äste. Max steuerte seine Drohne, die laut surrend über die Köpfe der Ganoven flog.
„Was zum...?!“, brüllte der eine Ganove, als die Drohne direkt vor ihm landete und wild blinkte. Im selben Moment hörten sie ein ohrenbetäubendes Geräusch: Erik hatte an der Kirchenglocke gezogen, die lose auf der Ladefläche lag.
Die Ganoven bekamen Panik und rannten schreiend davon. „Die Polizei! Wir sind aufgeflogen!“
Der große Triumph
Die Kinder holten den Küster, und mit der Hilfe von ein paar Erwachsenen wurden die Glocken zurück in den Turm gebracht. Am Abend läutete die St.-Andreas-Kirche wieder wie gewohnt, und die ganze Stadt feierte ein Fest zu Ehren der Verden-Spürnasen.
„Was für ein Abenteuer!“, jubelte Sina.
„Und das Beste ist, dass wir alles ohne Erwachsene geschafft haben!“, lachte Erik.
Max hielt seine Drohne hoch: „Und nächstes Mal bauen wir einen Alarm für die Glocken ein. Nur für alle Fälle!“
Von diesem Tag an waren Erik, Sina und Max die Helden von Verden – und die besten Detektive, die die Stadt je hatte!